Der Dreh mit dem Teleprompter
Beim Drehen mit dem Teleprompter gibt es Einiges zu beachten. In diesem Blogartikel wollen wir unsere Erfahrungen zusammenfassen. Dabei geht es nicht um ein Studio Set-up, sondern um eine flexible Lösung die gut zu transportieren ist und an verschiedenen Locations eingesetzt werden kann.
1. Warum mit dem Teleprompter drehen?
Teleprompter kommen immer dann zum Einsatz, wenn:
a) viel Inhalt in kurzer Zeit vermittelt werden soll oder
b) der Inhalt sehr komplex ist und inhaltliche Fehler vermieden werden sollen
c) der Dreh sehr effizient gestaltet werden soll. D.h. möglichst viel Inhalt in kurzer Zeit abgedreht werden muss
d) a, b und c in unterschiedlichen Konstellationen zusammenkommen
Protagonisten können den Text beim Dreh mit Teleprompter einfach ablesen. Man muss nicht erst nach Formulierungen suchen und bleibt nicht gedanklich stecken. Gerade wenn die Leute etwas unsicher vor der Kamera sind, kann der Teleprompter helfen und ein bisschen Nervosität nehmen. Dies gilt vor allem bei unerfahrenen Protagonisten vor der Kamera. Aber auch bei erfahrenen Protagonisten macht ein Teleprompter in bestimmten Situationen Sinn. Hat die Geschäftsführung einer Firma beispielsweise nur einen Slot von einer Stunde für den Dreh, so reduziert man mit einem vorformulierten Text die Anzahl der Takes und kann ein gutes Ergebnis in kurzer Drehzeit garantieren.
2. Die Nachteile beim Dreh mit Teleprompter
Ließt man einen Text ab, so betont und spricht man anders als beim „freien“ sprechen. Für den Zuschauer ist es oft angenehmer zu folgen, wenn die Protagonisten in ihrer natürlichen Sprache reden und betonen. Das geschriebene Wort ist dagegen von der Tendenz her etwas trockner und wirkt daher bei monotoner Vortragsweise einschläfernd. Abhilfe schaffen hier zwei Ansätze:
- Stichpunkte anstatt ausformulierter Sätze: Stichpunkte helfen den Personen vor der Kamera dabei, den Inhalt vor Augen zu haben. Gleichzeitig müssen Sie aber die Sätze in Ihren eigenen Worten formulieren. Dadurch bekommt man eine natürliche Sprechweise und eine hohe Effizienz beim Dreh. Diese Methode funktioniert mit den Standard Teleprompter Apps allerdings nicht. Hierfür braucht man eine flexible Scroll Geschwindigkeit (am besten durch eine zweite Person gesteuert)
- Üben, üben, üben: Viele Profis drehen mit Teleprompter und als normaler Zuschauer merkt man dies überhaupt gar nicht. In diesem Video(Link) gibt es einige Tipps dazu.
3. Welche technische Lösung passt?
Um diese Frage zu beantworten, kommt es natürlich auf den Anwendungsfall an. Wir wollten etwas mit genügend Flexibilität (heißt ausreichend großer Teleprompter) und dennoch eine Lösung die portabel ist. Im Endeffekt haben wir uns für diese Variante entschieden.
Im Vergleich zu den kleineren Modellen ist die Spiegelfläche ausreichend groß, sodass man die Protagonisten nicht direkt vor die Kamera setzen muss, damit die Schrift noch lesbar ist. Gleichzeitig ist kein Screen fest verbaut und der Prompter lässt sich in Einzelteile zerlegen und somit gut transportieren. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Halterung unter dem Prompter abnehmbar ist. Man kann hier mit der Halterung ein Tablet mit Teleprompter App betreiben. Für flexiblere Drehs lässt sich auch ein 12“ Monitor auf einem Stativ platzieren. Über HDMI kann man den Monitor dann flexibel ansteuern (Monitor muss allerdings eine „Image Flip“ Funktion haben) und verschiedene Inhalte übertragen. Wir nutzen den Lilliput A12.
Optisch sei noch erwähnt, dass das Spielglas des Teleprompters wie ein ND Filter wirkt (ca. 2 Stops) und viele einen leichten Grünstich haben. Man sollte also mit ausreichend Licht planen und den Weißabgleich mit Teleprompterglas machen.
Wir wünschen viel Spaß beim Drehen mit Teleprompter. Wenn ihr ein Kamerateam sucht für einen Dreh mit Teleprompter, schickt uns gerne eine Anfrage.
Bild: Teleprompter Dreh mit Buchinger Wilhelmi.